Aemberwyn 8 - Vergangen und Vergessen :  Aemberwyn Forum
05.09.2013 - 08.09.2013 

Auf geheimer Mission
geschrieben von: Lilli ()
Datum: 10. Oktober 2013 18:58

soo...ich wollte es eigentlich noch überarbeiten, aber ich schaffe es leider nicht sad smiley...chronischer zeitmangel smiling smiley, die vielen Rechtschreibfehler einfach mal übersehen !...trotzdem viel Spass

................

Seit der Bürgerkrieg vorbei ist werden meine Dienste als Spionin vorübergehend nicht mehr gebraucht. Es ist ruhiger geworden im Land und die Menschen konzentrieren sich auf den Wiederaufbau.
Meine Zwillingsschwester Lilli, ebenfals in den Diensten des allwissenden Herrens, verschwand vor einiger Zeit bei einer ihrer Erkundungstouren.Endlich habe ich die Erlaubnis und auch den nötigen Anteil Kupfer erhalten, um nach ihr suchen zu können.Ich habe nur eine vage Vorstellung davon, wohin mich meine Reise führen wird. Pferdinant, Lillis bester Freund und treuester Begleiter, ein allendonesischer Zwerggeier, traf vor ein paar Tagen erschöpft bei uns ein.Viel konnte er uns nicht berichten, doch wir wissen jetzt, dass wir das Land Aemberwyn suchen müssen, wo Lilli zum letzten Mal gesehen wurde.Entschlossen machen wir uns ,Pferdinant, Bruno, mein ostloridanischer Minidrache , und ich auf den Weg in ein Reich , was man hier nur aus Geschichten kennt.
Das erste Stück unserer Reise werden wir noch von ein paar Freunden begleitet, gemeinsam schlagen wir uns durch Wälder, in denen es von laut kreischenden Kreaturen nur so wimmelt. Wir verirren uns mehrmals und haben Mühe den Weg wiederzufinden. Zu allem Überfluss machen sich kleinere Schäden an unserem Gefährt bemerkbar, aber es leistet uns trotz allem noch gute Dienste.
Doch an der Grenze zum Lande Aemberwyn ist es an der Zeit Abschied zu nehmen. Unsere Wege trennen sich und ich schlage mich allein weiter durch das dichte Unterholz. Der Zwerggeier hat sich von den Strapazen seiner langen Reise wieder etwas erholt und flattert munter voraus. Bruno springt mit einigem Abstand von mir durch die Büsche, nur gelegentlich kann ich noch seinen roten Kamm leuchten sehen.
Normalerweise können auch diese seltenen Drachen fliegen, doch Bruno fällt das schwer. Ich fand ihn , als er auf einem seiner Erkundungsflüge (diese Drachenart wird aufgrund der Grösse, Schnelligkeit und Intelligenz oft als Späher eingesetzt) in eine Jägerfalle geriet. Seitdem ist sein rechter Flügel verkrüppelt, wodurch es für ihn sehr mühsam ist, sich durch die Lüfte zu bewegen. Doch ostloridanische Minidrachen sind auch sehr gute Springer und so ist er mir ebenfals immer ein Stück voraus.
Langsam bricht die Nacht herein und es wird Zeit , sich einen Lagerplatz zu suchen.Bruno scheint etwas passendes gefunden zu haben, er sitzt ruhig unter einem Strauch auf einer kleinen Lichtung und putzt hingebungsvoll seine Schuppen.
Auch ich lasse mich nieder, eingewickelt in meinen warmen Mantel und schaue gedankenverloren zu den Sternen hinauf, die zwischen den Baumkronen hervorblitzen.Nach einer Weile gesellt sich auch Pferdinant zu uns.Langsam komme ich zur Ruhe, das Rauschen des Baches vermischt sich mit dem Summen einzelner Insekten, die von meinem schwachen Licht angezogen werden. Ein grösseres Feuer zu entzünden wage ich nicht.
Ein wenig wehmütig muss ich an unsere Gefährten denken,die wir an den Grenzen dieses geheimnisvollen Landes zurückgelassen hatten.Wie wird es ihnen wohl ergehen? Werden sie trotz des beschädigten Gefährts sicher die Heimat erreichen? Auf eine Nachricht von ihnen werde ich wohl noch eine zeitlang warten müssen. Und so kuschele ich mich noch fester in meinen Mantel, strecke mich aus und mir fallen die Augen zu. Zwischen den Bäumen dringt ein sanfter Lichtschein zu mir herüber.
Wir sind also nicht allein!

Erholt und ein wenig steif von der unbequemen Lage erwache ich am nächsten Morgen schon sehr früh und atme tief die kühle klare Morgenluft ein.
Pferdinand scheint noch tief und fest zu schlafen, seinen Kopf im Gefieder vergraben und auch von Bruno ist noch keine Regung erkennbar, bis auf kleine feine Rauchwölckchen, die aus seiner Nase aufsteigen. Ich stehe auf , strecke mich und versuche durch das Dickicht hindurchzusehen. Gedankenverloren starre ich auf das noch taunasse Grün, als mich plötzliches Rascheln aus meiner Starre reisst.
Eine junge Dame erscheint zwischen den Bäumen und blickt sich neugierig um, als sie meine beiden Gefährten sieht, ist sie erschreckt und fasziniert zu gleich. So wie auch ich scheint sie allein unterwegs zu sein und als sie mich bittet an meinem Feuer Platznehmen zu dürfen um etwas zu essen,sage ich zu. Ein wenig Gesellschaft in diesem unwirklichen Land kann nie schaden, und wer weiss, vll weiss sie ja Dinge, die mir noch unbekannt sind.
Wir unterhalten uns ein wenig und ich erfahre, das es hier ganz in der Nähe ein kleines Dorf geben soll, das der Anlaufpunkt für vielerlei Gestalten in den nächsten Tagen sein wird. Ganz schlau werde ich aus ihren Ausführungen nicht, aber von einer dephilonischen Delegation ist die Rede, Grund genug für mich, dieses Dorf ebenfals aufzusuchen. Vielleicht kann ich ja dort etwas über den Verbleib meiner Schwester erfahren.
Da hier in den Wäldern und angerenzenden Sümpfen vielerlei Gefahren lauern sollen, sie stammelt etwas von Echsengestalten und einer Riesenspinne, entschliessen wir uns den restlichen Weg gemeinsam zurückzulegen.
Schnell wecke ich meine zwei geflügelten Freunde und so machen wir uns auf den Weg. Doch die Anstrengung des vergangenen Tages steckt den beiden noch in den Flügeln und so klammert sich Bruno an meinem Mantel fest , während Pferdinant dich an meinen Hals gekuschelt auf meiner Schulter Platz nimmt.
Einen schmalen Pfad entlang legen wir unseren Weg zurück, der immer beschwerlicher wird , da das Unterholz dichter und der Boden immer schwammiger zu werden scheint, bis wir endlich auf einen breiteren Hauptweg stossen. Doch ab hier sind wir nicht mehr allein. Scharen von Menschen mit Wägen und viel Gepäck, aber auch vereinzelte zwielichtige Gestalten drängeln sich in eine Richtung , wie von einer unsichtbaren Macht angezogen. Neugierig beschliesse ich diesem Strom zu folgen, begierig darauf zu erfahren, was es zu entdecken gibt. Ich verfolge hier und da einzelne Gespräche, doch ich kann keine klaren Zusammenhänge erkennen. Es gibt einen Kristall der gesucht werden soll? Eine Krone , die vermisst wird? Menschen, ganze Expeditionen sollen in den Sümpfen verschollen sein?
Zwei Männer ziehen an mir vorbei, lauthals den Untergang der Welt verkündend. Es ist schwer zu unterscheiden wobei es sich um die Wahrheit oder um Hirngespinste handelt. Mein Vorhaben , etwas über den Verbleib von Lilli zu erfahren , fest im Auge ziehe ich weiter. Wo sonst hat man die Möglichkeit von allen Seiten des Landes Neuigkeiten auszutauschen als dort, wo sich Menschen aus allen Seiten des Landes treffen?
Nach nicht allzulanger Zeit erreichen wir tatsächlich ein kleines Dorf, deren Mittelpunkt eine riesige neuerrichtet Taverne bildet.Eine handvoll Männer springt beschäftigt hin und her ,doch bis auf ein paar neugierige Blicke schenken sie den Neuankömmlingen keinerlei Beachtung.
Zelte spriessen wie Pilze aus dem Boden und auch ich suche mir einen geeigneten Platz, ein wenig abseits von den anderen. Aus sicherer Entfernung beobachte ich das Treiben um mich herum. Menschen, Zwerge, Elfen, Ritter in blinkenden Rüstungen und noch andere merkwürdige Geschöpfe verstauen ihr Hab und Gut in zum Teil riesigen Zelten, Tische werden aufgebaut, Lagerfeuer entzündet, die ersten Becher klirren aneinander und man trinkt auf eine gute Zeit.Eine edel wirkende Gruppe von Menschen in blauen Gewändern zieht so manche Blicke aufsicht , doch erfurchtsvoll halten die meisten noch Abstand.
Die Waldluft vermischt sich schon bald mit dem Duft von gegrillten Fleisch und von dem leicht modrigen Geruch ist fast nichts mehr bemerkbar.Pferdinant streift durch die Gegend in der Hoffnung etwas über den Grund dieser Zusammenkunft zu erfahren, aber mehr als ein Gemunkel über Echsen, unfreundliche Siedler und Moor kann er nicht herausbekommen.
Bruno halte ich lieber an der Leine, damit er nicht noch für Unheil sorgt und so die Aufmerksamkeit auf sich zieht. Ich mische mich ebenfals unters Volk, doch direkte Fragen zu stellen erscheint mir zu gefährlich. Alles scheint in Aufruhr doch noch hüllt sich jeder in geheimnisvolles Schweigen.
Plötzlich erheben sich alle von ihren Unterkünften und machen sich auf den Weg zur Taverne . Das Lager wirkt jetzt wie ausgestorben. Ich folge dem Strom und suche mir ein dunkles ruhiges Plätzchen. Das Essen ist gut, der Wein ebenso, ich lehne mich zurück und lausche ein wenig den Gesprächen der anderen Gäste.Die meisten Geschichten über den Bürgerkrieg sind mir bekannt, ich erfahre, das die Leute in den Blauen Gewändern zu einer dephilonischen Delegation gehören, sie die wahren Herren dieses Landes sind und sich hier auch dauerhaft niederlassen wollen. Die einheimischen Dorfbewohner scheinen darüber nicht besonders erfreut zu sein, jedenfals verleihen sie ihrem Unmut deutlich Ausdruck. Aber man spürt auch ihre Angst. Doch wovor?
Aufgeregt kommt ein Mann in die Taverne gelaufen, ganz ausser Atem stammelt er etwas von Angriffen Echsenartiger Geschöpfe. Und schon setzen die Proteste der Einheimischen erneut ein
"Bleibt auf den Wegen! Erzürnt die Echsen nicht!" Sie versammeln sich um eine geheimnissvoll aussehende Frau , deren Alter man schwer einschätzen kann. Geduldig hört sie sich die Klagen an, spricht nicht viel und nickt immer wieder mit dem Kopf. Schlürfend verlässt sie die Taverne , gefolgt von ein paar Einwohnern und ich sehe sie hinter den Bäumen verschwinden.
Nach einer Weile und der Erkenntnis, dass ich wohl keine weiteren Dinge in Erfahrung bringen werde, beschliesse ich, mir ein wenig Ruhe zu gönnen und suche meinen Lagerplatz auf. Müde und erschöpft vom anstrengenden Tag schlafe ich auch sehr schnell ein, bis ich kurz danach von wildem Geschrei und Gepoltere geweckt werde.
"Euer letztes Stündlein hat geschlagen....Frischfleischhhhhhhhhhhhhhhhhhh..............................! "
Schwerter klirren aufeinander, Männergebrüll....Das muss ich sehen! Vorsichtig schleiche ich mich ein wenig näher. Eine Elfe in einem Rosafarbenen Kleid, eine Hellebarde in den Händen, stürzt sich wütend und gierig auf die versammelte Meute, ihr folgen weitere düstere Gestalten.Die Männer haben Mühe diese seltsamen Geschöpfe zurückzuschlagen, immer wieder greifen sie erneut an.Doch schliesslich gelingt es doch.....nach einem schaurig klingenden "Ich komme wieder...." ist der Spuk vorbei.
Die Leute verschwinden wieder wild diskutierend in der Taverne und ich ziehe mich auf meinen Lagerplatz zurück, Noch etwas aufgewühlt und verwirrt schliesse ich die Augen . Ob weitere Angriffe an verschiedenen Stellen des Lagers jetzt echt oder nur ein Traum waren, das vermag ich heute nicht mehr zu sagen.
Am nächsten Morgen scheint wieder alles ruhig und friedlich zu sein.Nach einem kleinen Frühstück gönne ich mir einen Spaziergang durchs Dorf, an der Taverne sind viele Menschen versammelt, die lautstark über die Geschehnisse des vergangenen Abends diskutieren. Doch genaueres scheint niemandem bekannt zu sein, nur das von einem Kristall die Rede ist , der gefunden werden muss oder gefunden wurde. Kleinere aber auch grössere Gruppen schliessen sich zusammen und brechen in verschiedene Richtungen in die Wälder und ins Moor auf. Skeptisch beäugen die Einheimischen dieses Treiben, sie haben sich um ihre weise Frau versammelt, die nur hin und wieder den Kopf etwas neigt und vor sich hin brummelt. Proteste werden laut, Warnungen, plötzlich verstummen alle, als ein merkwürdig aussehendes Geschöpf, teils Mensch, teils Echse in Begleiung eines bewaffneten Kriegers ähnlicher Gestalt im Lager erscheint und sich majestätisch den Weg durch die Menschenmassen bahnt. Die weisse Frau löst sich aus ihrer Gruppe und schlürft auf diese Echsenwesen zu, sie scheinen sich zu kennen und angeregt zu unterhalten. Nach geraumer Zeit gehen sie plötzlich wieder eigene Wege , wohin sie verschwinden ist auch meinem Sichtwinkel heraus nicht mehr erkennbar.
Ich beschliesse , etwas durch das Lager zu schlendern, als mir eine kleine Gruppe auffällt, ein Mann und eine Frau mittleren Alters und ein junges Mädchen, die allerlei Leute ansprechen, wobei das junge Ding nicht wirklich bei der Sache zu sein scheint und nur widerwillig mitgeht. Ich werde neugierig und versuche in die Nähe der drei zu kommen. Doch was ich dort zu hören bekomme, bringt mich zum Lachen. Die junge Dame soll verheiratet werden, womit sie nicht ganz so einverstanden zu sein scheint, jedenfals nicht damit dass ihr Vater?, Onkel? ihr den Mann aussuchen will. Sie zeigt sich wohl nicht gerade von ihrer besten Seite, hat an jedem der ihr vorgeschlagen wird etwas auszusetzen, während ihre Blicke immer wieder von einem kräftig gebauten , gutaussehenden dephilonischen Sklaven, möglicherweise ein Gladiator,angezogen werden. Der älteren Frau entgeht das nicht!Sie sagt etwas, wonach der Mann entschlossen mit dem Kopf schüttelt und das Mädchen sich errötend wegdreht. Die kleine Gruppe setzt ihren Weg fort und entziehen sich somit meinen Blicken. Eine weitere Gruppe Einheimischer erregt meine Aufmerksamkeit. Wild gestikulierend und lautstark bringen sie ihren Unmut über die Fremden, vorallem aber über dir Dephilonier zu Ausdruck. Die Befehlsgewalt hat dort eine Frau namens Tribuna, wobei ich sie kaum ein Wort sagen hören , sondern ein , ebenfals gutaussehender, junger Mann namens Francesco verschiedene Delegationen und auch einzelnen Personen empfängt und die Verhandlungen führt. Argwöhnisch beobachten die Siedler das Geschehen und diskutieren darüber, wie sie die Fremden wohl wieder loswerden könnten. Eine Idee fand ich besonders zum Schmunzeln, Tribuna soll einen Einheimischen heiraten, die Männer wäre stark genung um sich einer Frau zu widersetzen und würden sich nichts von ihr sagen lassen, sondern sie notfals mit ein paar hinter die Löffel zur Vernunft bringen. Sie würde ihre Leute heimschicken und davon überzeugen nicht wiederzukommen. Ob dieser Plan umzusetzen ist? Ich bezweifle das.
Ich schlendere weiter. Mittlerweile ist es sehr warm geworden, von den Sümpfen her zieht ein modriger Geruch herüber. Vor dem dephilonische Zelt scheint es eine Art Versammlung zu geben. Ich geselle mich dazu, doch da ich weder die Absicht habe hier länger zu verweilen, noch grosse Aufmerksamkeit zu erregen , ziehe ich mich dezent zurück, als ich feststellte, das es sich nur um politische Fragen handelt. Im Wald soll es weitere Angriffe von Echsenmenschen gegeben haben, bei den auch Echsen getötet wurden! Mir läuft ein Schauer den Rücken hinunter,das wird sicher nicht ungesühnt bleiben. Ebenso wurden wieder Untote gesichtet!
Wieder und wieder warnen die Einheimischen davor, die Wege zu verlassen. Nun ja, das ich im Moor niemanden finden werde, der mir Fragen zu meiner Schwester beantwortet, werde ich auch die Wege dorthin nicht wählen. Meine Zeit ist knapp bemessen. Nach einer kleinen Stärkung und einem eher inhaltslosen Schwätzchen in der Taverne, die gerade fast menschenleer ist, ziehe ich weiter. Die Sonne senkt sich langsam abwärts, die Menschen , aber auch die anderen Geschöpfe laufen aufgeregt durch die Gegend, aber es fällt schwer wirklich Zusammenhänge bei den vielen Gesprächen zu erkennen.
Wieder höre ich etwas von einem Kristall, der nötig ist um die Untoten wieder zu bannen, genau wie verschiedene Säulen, die aber leider noch nicht alle gefunden sind. Andere wiederum erzählen etwas von einem Spinnenhort und einer Weberin, wieder andere von einem Drachen , der in tiefem Schlaf liegen soll. Doch was hat es mit den Echsenmenschen aufsich mit denen die Einwohner hier seit Generationen friedlich nebeneinanderher leben und die plötzlich angreifen?
Je mehr sich der Tag zur Nacht neigt, desto voller wird die Taverne und desto ausgefallener die Geschichten. Ein Priesterpaar streitet sich mit den Weltuntergangspropheten, die die derzeitigen Geschehnisse als Vorbotene des Endes sehen. Ich schmunzele vor mich hin, und da ich mich mit den hiesigen Religionen nicht auskenne, schenke ich dieser kleinen Gruppe auch keine weitere Aufmerksamkeit.
Der Abend plätschert so ohne grössere Vorkommnisse vor sich hin und die etwas angespannte Stimmung wird langsam abgelöst von feucht fröhlicher Feierei.
Am Nachbartisch entdecke ich die Torfstechergruppe wieder. Der ältere Mann führt eine Art Verhandlungen mit einem dephilonisch aussehenden Herren. Das junge Mädchen ist ebenfals zugegen, nippt nervös an ihrem Becher und schaut immer wieder zu dem Gladiator hinüber. Dieser fällt plötzlich vor ihr auf die Knie und wie es scheint ist die Hochzeit somit beschlossene Sache. Alle wirken zufrieden , nur die ältere Frau wettert lautstark, dass sie ihren Mann nicht mehr zu Gesicht bekommt, seit die vielen Fremden eingetroffen sind. Und richtig, ich erinnere mich sie einmal in Begleitung eines gutaussehenden, aber etwas schroff wirkenden Herren gesehen zu haben, der die übrige Zeit mit der merkwürdig aussehenden weissen Frau durch die Gegend zieht.
Ich beschliesse mich zurückzuziehen und begebe mich zu meinem Lagerplatz , wo Bruno und Pferdinant sehnsüchtigst auf mich warten. Viel Neues haben sie aber auch nicht zu erzählen. Bruno, der sich den ganzen Tag im Wald versteckt hatte , berichtet etwas über 6 Säulen, die er gesehen hatte, und die im Wald ohne erkennbares Muster verteilt waren. Hin und wieder hat eine Gruppe verschiedener Gestalten eine Säule entdeckt, deren Standort auf Karten peinlichst genau festgehalten wurde.
Pferdinants Beoachtungen waren insofern interessant, da ich schon in der Taverne vernommen hatte, das es eine Hinrichtung gegeben hätte. Eine Gruppe von Händlern und Schnapsbrennern, die sich am Ende des Dorfes niedergelassen hatten, sollten die Echsen getötet und deren Drüsen entfernt haben. Dafür wurde einer zum Tode verurteilt.
Dieses Lager sollte ich im Auge behalten und werde mich morgen mal auf den Weg zu ihnen machen. Bestimmt sind sie schon weit in der Welt herumgereisst und möglicherweise kann ich dort einen Hinweis über den Verbleib meiner Schwester erhalten. Entfernt vernehme ich verzweifeltes Rufen aus der Taverne "Heiler, Heiler, der Hauptmann liegt im Sterben!" Durch die Dunkelheit kann ich gerade noch so erkennen, das zwei Männer blutend am Eingang der Taverne liegen. Der Heiler, der schon geschlafen haben muss, eilt in deren Richtung.
Für mich gibt es heute nichts mehr zu tun.Müde strecke ich mich aus und schlafe auch gleich ein.
Am nächsten Morgen werde ich von Gepoltere im Nachbarzelt geweckt . Viele scheinen in Aufbruchstimmung zu sein. Wollen sie von hier verschwinden? Oder sind sie auf der Suche nach irgendwas?
Neugierig und hungrig fürht mich mein erster Weg in die Taverne, wo ich erfahre, das es noch einen Toten gegeben hat, den dephilonischen Gesannten, der an der Seite seiner Herrin die Verhandlungen geführt hatte. Genauere Umstände konnte mir aber keiner erzählen. Nach einer kurzen Stärkung mache ich mich, wie gestern beschlossen , auf um das Schnapsbrennerlager zu besuchen.
Doch dort scheint heute keine ausgelassene Stimmung zu herschen. Einer der Ihrigen liegt tot in einem Handwagen, die übrigen schauen bedrückt vor sich hin . Die Weltuntergangpropheten bemühen sich ihre Lehren zu verbreiten und schlagen mit Peitschen und andersartigem Werkzeug auf sich selber ein. Eine aufgedrehte Tänzerin in auffälliger bunter und klimpernder Kleidung bietet ihre Dienste an, doch keiner scheint hier interessiert zu sein.
Mit den Worten " bereuet eure Sünden " wird sie von den sich selbst geisselnden Männer aus dem Lager gejagt und zieht schmollend zu den Nachbarzelten weiter, wo sie ebenfals ihre Dienste anbietet. Das laute und schrille Verhalten scheint dort auf Zuspruch zu stossen, sie verspricht am Abend wiederzukommen. Auch sie ist verängstigt zu sein und sucht dringend Schutz . Mich beschleicht ein merkwürdiges Gefühl, als ob es kein gutes Ende mit ihr nehmen würde. Die Krieger dieses Lagers sind voll gerüstet und ich kann verstehen, warum sie sich dort sicherer fühlen würde.
Ich wage mich heute ein Stück weiter weg von den Behausungen und schlendere einen kleinen Waldweg entlang. Die Vögel zwitschern ,die Sonne schickt ihre wärmenden Strahlen durch die dichten Baumkronen, alles wirkt so ruhig und friedlich, doch die Vorkommnisse der vergangenden Tage zeigen, das der Schein trügerisch ist. Versteckt hinter Bäume sehe ich Rauch aufsteigen und schleiche mich neugierig weiter bis ich eine kleine Hütte erreiche. Der Rauch ist überall, mir tränen die Augen und es fällt schwer zu atmen. Doch ich versuche noch weiter heranzukommen und einen Blick durch das winzige Fenster zu erhaschen. Was ich dort zu sehen bekomme , stockt mir den Atem.
Männer sitzen wie im Trance auf einer niedrigen Bank und wanken ganz leicht hin und her. Dem einen läuft Blut aus der linken Armvene und tropft über das Handgelenk in einen kleinen Becher. ich schaudere und blicke weg.Ganz in der Ecke kann ich die weisse Frau erkennen. Was hat es damit auf sich, die Vorkommnisse werden immer seltsamer. Einer dieser Männer beginnt Fragen zu stellen, über eine Krone. Genaueres kann ich nicht verstehen, von verirrten Kindern ist noch die Rede und wie die Krone gefunden und dem rechtmässigen Besitzer übergeben werden kann.
Ehe ich mich versehe ist der Spuk vorbei, die kleine Gruppe erwacht und schaut sich verwirrt um. Die letzten Worte sind mir noch in Erinnerung geblieben "....ich würde mein Leben dafür geben........" wofür? Für die Krone?
Meine Neugierde treibt mich dazu , den Männern zu folgen, um genaueres zu erfahren. Sie sind aufgewühlt, erzählen etwas über eine riesige Spinnengestalt, die sich die Weberin nennt und die einheimischen Geschöpfe beschützt, indem sie dafür sorgt, das ein Drache nicht erwacht. Sie spinnt seine Träume. Über was für eine Krone es sich handelt bekomme ich leider nicht mehr heraus, nur das sie gewaltsam in die Hände der Echsen geraten ist , in deren Besitz sie sich noch immer befindet. Wölfe, die keine sind, verirrte Kinder sollen sich auf dem Weg hierher befinden um diese Krone, die sie fürchten zu zerstören.
Ich lasse die Gruppe ziehen ohne ihr weiterhin zu folgen und begebe mich an die Hütte zurück, wo erneut Rauch aufsteigt.
Ein junges Mädchen mit spitzen auffälligen Ohren sitzt jetzt auf der Liege, ebenso im Trance wie die Männer vor ihr, Bissspuren sind an ihren Hals zu erkennen. Ich versuche mehr zu verstehen und erfahre etwas über 6 Säulen , die im Kreis befinden und eine in der Mitte und einen Schlüssel. Der Kristall?
Die Untoten wurden vor sehr langer Zeit von einer Hochelbin gebannt , doch irgendjemand muss versucht haben den Schlüssel zu benutzen , doch auf die falsche Art und Weise. Seitdem ist der Bann gebrochen und die Untoten treiben ihr Unwesen. Doch woher kamen sie?
Plötzlich erwacht das Mädchen und erzählt etwas von Krieg und Magie, die ausser Kontrolle geriet und das sie jetzt ahnt, wie der Schlüssel richtig in das Schloss passt. Ich lasse sie gehen ohne ihr zu folgen, da schon wieder jemand vor der Hütte wartet und um Einlass bittet.
Was genau in der Hütte geschieht kann ich nicht erkennen, die weisse Frau steht mit dem Rücken zu mir und scheint irgendetwas vorzubereiten....scheinbar lautlos brummelnd sie irgendetwas...ich werde abgelenkt als ein grosster Trupp Krieger den Weg entlang gerannt kommt und ich mich ducken muss. Als ich mich wieder aufrichte , erlebe ich ein ähnliches Schauspiel wie die Male davor, weisser Rauch, Blut fliesst, Fragen werden gestellt, die Antwort kann ich nicht vernehmen und doch scheint es sie zu geben.
Es ist eine junge kriegerisch aussehende Dame , ihr Aussehen erkenne ich erst, als sie die Hütte verlässt. Später höre ich sie erzählen von vielen Drachen die es einst gab und die grosse Reiche beherrschten, doch das sind vergangene Zeiten. Die Drachen sind tot oder schlafen , doch ihre Kinder, die Echsen, leben noch in den Sümpfen.
Der Hunger treibt mich ins Lager zurück.Mein Weg führt am Schnapsbrennerlager vorbei, dass wie ausgestorben wirkt.In der Taverne angekommen bekomme ich gerade noch mit, wie die mir schon bekannte junge Dame mit den Spitzohren dazu aufruft, sich zusammenzuschleissen, um das Land von dem Schrecken zu befreien.Später beobachte ich von weitem die Hochzeit zwischen dem Torfstechermädchen und ihrem Gladiator. Ein wenig wundert es mich, das ich die ältere Dame, die sonst häufig an ihrer Seite war, nirgends entdecken kann.
ich entspanne ein wenig, den Hut tief ins Gesicht gezogen lehne ich mich zurück und döse vor mich hin. Doch lang bleibt mir nicht , eine wilde Horde Untoter greift an. Bereit mich zu verteidigen verharre ich in meiner Ecke bis der Spuck vorbei ist. Nach einer Weile werden zwei Frauen in die Taverne getragen, tot, die Stimmung ist gedrückt.
Nach einem kurzen Moment der Unaufmerksamkeit springen die beiden Frauen auf und stürzen sich hinterrücks auf die nahestehenden Gestalten. Wieder Untote? Und war das nicht die dephilonische Herrin und ihre Leibwächterin?
Kopfschüttelnd verlasse ich die Taverne und begebe mich zu meinem Lagerplatz. Ich habe beschlossen abzureissen, morgens ganz in der Früh. Das Lager ist fast leer, ein grosser Trupp hat sich aufgemacht um in den Sümpfen die noch vermissten Säulen zu suchen und die Untoten wieder zu bannen. Das Schnapsbrennerlager ist leer, von den Dephiloniern ist kaum noch einer übrig geblieben.
Die Nacht bricht herein , als ich wiedermal , wie schon so oft diese Tage, den Ruf nach dem Heiler vernehme.
Die Tänzerin wird ins Lager getragen, sie wirkt blass und blutleer, Spinnenweben sind rund um ihren Körper gewickelt. Der Heiler kann nichts mehr für sie tun und so wird sie von den Einheimischen im Moor vergraben. Armes Ding!
Die Ereignisse hier sind so mysteriös, das ich zu einem anderen Zeitpunkt , in Begleitung und mit entsprechender Ausrüstung , hierher zurückkehren werden. Doch für den Moment gilt es meine Schwester zu finden.
Ich beschliesse mir ein letztes Abendessen und einen Schluck Wein zu gönnen.
Die Taverne ist fast leer. Der Mann, den ich immer mit der weissen Frau gesehen hatte, sitzt ein wenig betrübt an einem der Tische. Jeden, der hereinkommt, fragt er, ob sie seinen Frau gesehen hätten. Mal wirkt er traurig, mal zornig...darüber, das sie die Hütte nicht gesäubert hätte.
Ein Rufen von draussen und der Mann springt plötzlich auf. Einer der jüngeren Torfstecher hatte die Frau gefunden, die nun noch etwas verwirrt und wankend ihrem Mann in die Arme fällt. Aufgeregt erzählt sie, doch da ich zu weit weg sitze und nichts verstehen kann, lehne ich mich entspannt zurück. Da ist ja noch mal alles gut gegangen. Über ihr plötzliches lautstarkes Gezeter, warum ihr Mann sie nicht gesucht hatte und den Versuch, mit dem Nudelholz auf ihn einzuschlagen , muss ich nur lachen. Manche Dinge auf der Welt scheinen überall gleich zu sein .
Ich ziehe mich zurück und begegne dabei ein paar müden, aber zufrieden wirkenden Gestalten , die von ihrer nächtlichen Expedition zurückkehren. Ist das Vorhaben geglückt?
Die Nacht verläuft ruhig und ganz früh am Morgen breche ich auf. Viele scheinen wie ich in Aufbruchstimmung zu sein.
Werden sie wie ich zurückkehren?
Meine Schwester Lilli habe ich leider nicht gefunden, aber bei einem gemütlichen Gespräch mit einem Holzfäller herausgefunden, das sie vor einer längeren Zeit in Elbendael gesehen wurde. Sie soll mit einer Räuberbande unterwegs gewesen und gefangen worden ,und später zu Diensten am Geschädigten verurteilt worden sein. Eine Händlerin hätte sie ausgelöst und mit dem Schiff weitergeschickt, damit sie ihre Schulden abarbeiten kann.
Wer meine Schwester gesehen hat, möge die Kunde ins Land hinaus tragen. Sie ist erkennbar an einem Flickenmantel, den sie trägt, einen zylinderartigen Hut und einer Narbe über der linken Wange. Ihr rechter Arm ist seit einem Unfall in Kindertagen versteift, sie kann ihn kaum bewegen. Um den Hals trägt sie ein Kristallpendel, das sie eins von einer Zauberin als Dank für ihre Dienste geschenkt bekam.
Wer Lilli erblickt möge ihr ausrichten, das ich nach ihr suche und sie versuchen werde zu treffen, an einem Ort, den nur wir beide kennen. Dort wird sie auch eine Nachricht von mir finden.
Habt Dank für eure Hilfe, gehabt Euch wohl und mögen sich Eure Wünsche erfüllen.
Gez. TINKA

"Wahrhaftigkeit ist das Spiel mit allen Gesichtern"



Thema Klicks geschrieben von Datum/Zeit
Auf geheimer Mission 2383 Lilli 10.10.13 18:58
Re: Auf geheimer Mission 1538 Sensenfrau 14.10.13 13:09


Array
In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.
Powered by Phorum