Nur wenige Tage nachdem Fürst Fælwyn von der Brücken von der Krönung des Scheich Jaffar ani Asran zum König von Æmberwyn erfahren hatte,
befahl er den Angriff auf das Heer der Rebellen, das nur wenige Tagesmärsche nördlich von Elbyndæl lagerte. Der neue König traf gerade noch rechtzeitig mit
seinen Wüstenkriegern und einem Söldnerkontingent aus der Inselstadt Dephilon ein, um eine Niederlage abzuwenden und ein Kräftegleichgewicht
wiederherzustellen. Der Fürst forderte schließlich, um weiteres sinnloses Blutvergießen zu vermeiden, König Jaffar zum Duell auf Leben und Tod. Nach einem harten
und ausgeglichenen Kampf obsiegte schließlich der neue König und schenkte großmütig dem Fürsten sein Leben. Doch er belegte ihn mit Acht und Bann, worauf
der Fürst mit jenen Getreuen, die sich dem neuen Herrscher verweigerten, außer Landes ins Exil zog. Schließlich schworen die verbliebenen Adligen dem neuen König
auf dem Schlachtfeld die Treue. Der Bürgerkrieg, der Æmberwyn über ein Jahr lang heimgesucht hatte, war damit endlich zu Ende gegangen.
Der König hatte jedoch noch viele schwierige Aufgaben vor sich. So bereist er seither das Land, um jenen Adligen, die nicht auf dem Schlachtfeld standen,
den Lehenseid abzunehmen, letzte Widerstandsnester gegen die neue Ordnung auszuräuchern, wilden Räuberbanden Einhalt zu gebieten und insgesamt wieder Recht und
Gesetz herzustellen. Ein Großteil des unter Fürst Fælwyn stark angewachsenen stehenden Heeres wurde aufgelöst und die Soldaten zurück auf ihre Felder
geschickt. Auch gegen die immer noch grassierende Hungersnot kämpft der König wacker an. So hat er aus persönlichem Vermögen Getreide aus dem Kalifat
heranschaffen lassen.
Ein Jahr ist nun seit der Königskrönung vergangen. Ein Jahr, in dem sich die Leben der einfachen Menschen langsam aber sicher wieder zum Besseren
wandten. Doch gerade um das tief im Süden an der Grenze gelegene Elbyndæl herrscht immer noch Hunger und Gewalt. Marodierende Banden ehemaliger Soldaten, die jede
Scham verloren haben, kontrollieren nun die Umgebung der Zeltstadt bis tief in den Alten Wald hinein und liefern sich auch regelmäßig Scharmützel mit den dort
lebenden Elfen. Nachdem der alte Freiherr Ælfern von Rabenfels obwohl schon von langer Krankheit sehr geschwächt heldenhaft im Kampf auf Seite der Rebellen gefallen
war und sein Burgvogt nun wichtige Aufgaben an der Seite des Königs zu erfüllen hat, gibt es niemanden mehr, der sich dem entgegenstellen könnte. Der
König hat das Lehen daher zur erneuten Vergabe ausgeschrieben. Am Jahrestag seiner Krönung wird ein Abgesandter ihrer Hoheit einen Wettbewerb für jene
Krieger und Adlige veranstalten um den würdigsten Nachfolger für den ehrenhaften Herrn von Rabenfels zu finden. Der Sieger soll dann im Rahmen der Feierlichkeiten
den Lehensbrief und so erforderlich auch den Ritterschlag vom König darselbst empfangen.
Neben den gräßlichen Untaten der Räuberbanden hört man aber auch andere beunruhigende Neuigkeiten. So heißt, dass Tarnotanhänger, die vom
Ende der Welt künden, eben jene Jünger des Ketzers Oswyck, der vor Jahr und Tag in Elbyndæl sein gerechtes Ende fand, im Geheimen weiter in und um Elbyndæl ihre
Häresie verbreiten. Man sagt die Kirche habe Priester und Templer entsandt, die Und schlimmer noch: manche erzählen von einem schrecklichen Geist, der in Elbyndæl
umgehen soll. Wieder andere berichten, dass die Einwohner seit einiger Zeit unter schrecklichen Alpträumen leiden. Die Magierakademie ist jedenfalls fest entschlossen,
das stark gefährdete Netz der Leylinien im Alten Wald, dessen Verfall vor einem Jahr erfolgreich Einhalt geboten werden konnte, zu seinem althergebrachten Gleichgewicht
zu verhelfen.
Nur eines ist allen Menschen und Elfen in Elbyndæl gemein: Sie hoffen endlich auf Frieden und ruhigere Zeiten.